Unter den Anwendungen der Anthroposophie im Leben ist die Waldorfpädagogik wohl die bekannteste. Sie steht zugleich für den Versuch, das gesamte Geistesleben auf das individuelle Urteil zu stellen. Waldorfpädagogik läßt sich weder verordnen noch erkaufen. Sie kann nur dann wirksam werden, wenn Lehrer aus innerer Überzeugung und eigener Erfahrung darauf zurückgreifen. Dieselbe Notwendigkeit, rein aus der individuellen Freiheit und Fähigkeit heraus zu handeln, gilt – um nur einige Beispiele zu geben – für die Tätigkeit als Arzt, Therapeut, Unternehmer oder Richter.
Dies ist aber noch nicht alles, was sich aus der Anthroposophie für ein besseres Verständnis der sozialen Notwendigkeiten holen läßt. Es bleibt nicht nur bei der Einsicht, dass politische und wirtschaftliche Macht dort nicht helfen können, wo es um das Individuum geht. Sondern die Anthroposophie hilft auch zu erkennen, wo der Einzelne erst zu einem brauchbaren sozialen Urteil kommen kann, wenn er sich mit anderen zusammentut.
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